Schlau wie ein Wälderfuchs -2-

Maskottchen Toni Wälderfuchs erzählt von den Geheimnissen des Hochschwarzwalds
22.03.2024

von Anita Fertl

Auf spielerische Art Wissen über die Natur vermitteln – das ist das Ziel des Hochschwarzwälder Kinderferienprogramms mit seinem Maskottchen Toni Wälderfuchs. Über das Jahr verteilt werden viele spannende Veranstaltungen angeboten, von der Alpaka-Wanderung bis zum Wildkräuter-Erlebnistag. Dabei tauchen Fragen auf, bei denen auch manche Erwachsene schwer ins Grübeln kommen. Zum Glück kennt Toni Wälderfuchs (fast) alle Antworten:

Gibt es Riesen im Hochschwarzwald?

Ja! Sogar einen ganz besonderen, den größten seiner Art in ganz Europa. Zu Gesicht bekommen wird man ihn aber vermutlich nicht, denn er verbringt die meiste Zeit unter der Erde – gestatten: Lumbricus badensis, der Badische Riesenregenwurm, misst bis zu 60 Zentimeter und bringt rund 35 Gramm auf die Waage. Als echter Schwarzwälder lebt er auf dem Feldberg, Belchen und im Wiesental zwischen 300 und 1400 Metern Höhe. Sein ganzes rund 20-jähriges Wurmleben lang wohnt er in einer 2,5 Meter tiefen Höhle, futtert Ahornblätter, Kraut und Fichtennadeln.

Der Badische Riesenregenwurm

Lumbricus badensis, der Badische Riesenregenwurm, misst bis zu 60 Zentimeter.

Welches Geheimnis verbirgt der Feldsee?

Der zwischen steilen Felswänden versteckte Feldsee ist ein sagenumwobenes Gewässer: Darin lebt ein äußerst seltener Zeitgenosse mit einem garstig klingenden Namen: das Stachelsporige Brachsenkraut. Die Unterwasserpflanze liebt das klare, kühle Wasser und kommt in ganz Mitteleuropa nur noch im Feldsee und im Titisee vor. Sonst findet man das Kraut, das auf der Roten Liste der bedrohten Arten steht, in Europa vorwiegend in Skandinavien. Es sieht ein bisschen aus wie Schnittlauch, wächst vor allem in Ufernähe und ist sehr empfindlich. Schon bei der kleinsten Berührung können die Blätter abbrechen. Aus diesem Grund ist im Feldsee das Baden und auch das Herumplanschen im seichten Wasser – für Menschen, Hunde und für alle anderen – nicht erlaubt. Damit das Kraut nicht beschädigt wird und der Hochschwarzwald auch in Zukunft noch seinen seltenen Bewohner mit dem merkenswürdigen Namen hat.

Im Feldsee wächst die Unterwasserpflanze mit dem schwierigen Namen: das Stachelsporige Brachsenkraut.

Darf man im Wald zelten?

Für viele Menschen ist es ein abenteuerliches Vergnügen, mitten im Wald zu übernachten. Für die restlichen Waldbewohner leider nicht. Denn man stelle sich vor: Da stellt einfach jemand sein Zelt im Tierwohnzimmer auf. Oder leuchtet mit der blendenden Stirnlampe mitten ins Tierschlafgemach hinein. Das stört die Nachtruhe und bringt viele Tiere dazu, die Flucht zu ergreifen. Darum ist Wildcampen in Naturschutzgebieten nicht erlaubt und auch im nicht geschützten Wald gesetzlich untersagt. Damit Menschen aber trotzdem auch mal mitten in der Natur übernachten können, gibt es Trekking-Camps. An mehreren Stellen im Hochschwarzwald wurden extra Plätze hergerichtet, die Naturliebhaber vorab buchen und dort ihr Zelt aufstellen können. Schon der Weg dorthin ist ein Abenteuer, denn erst nach der Buchung bekommt man die Beschreibung für die letzte Meile.

Waldwissen_Trekking-Camp ©Sebastian Schroeder-Esch_Naturpark Südschwarzwald

Damit Menschen auch mal mitten in der Natur übernachten können, gibt es Trekking-Camps © Sebastian Schroeder-Esch_Naturpark Südschwarzwald

Mehr Informationen

  • Mehr schlaue Fragen des Wälderfuchses

    Warum stehen im Hochschwarzwald so viele Tannen? Warum ist es im Winter manchmal auf den Bergen wärmer als im Tal? Und warum darf man im Winter nicht auf Skiern durch den Wald fahren? 
    Diese Fragen beantwortet Toni Wälderfuchs.  
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  • Naturerlebnisse zu Fuß
    Der Hochschwarzwald bietet die perfekten Wanderbedingungen für Familien. Auf Themenwegen und Waldlehrpfaden lernen Kinder zum Beispiel spielerisch die Natur kennen.